Bildquelle: BYD
Chinesische Elektroautos sind im Export oft deutlich teurer als in der Volksrepublik. Während chinesische Elektroautos im Heimatmarkt durch starke Konkurrenz und niedrige Produktionskosten gekennzeichnet sind, zielen die Exporte darauf ab, höhere Gewinnmargen zu erzielen und gleichzeitig das Markenimage zu stärken.
Niedrige Produktionskosten in China
Der chinesische Markt für Elektrofahrzeuge ist der größte der Welt, was zu einem intensiven Wettbewerb führt. Zahlreiche Hersteller, darunter sowohl etablierte Unternehmen wie Byd oder Nio als auch Start-ups, kämpfen um Marktanteile. Dies hat zu einem Preiskampf geführt, der die Preise für Elektroautos in China niedrig hält. Beispielsweise ist das Einstiegsmodell Seagull von BYD in China für weniger als 10.000 Euro erhältlich. Diese niedrigen Preise spiegeln die Bemühungen wider, auf dem hart umkämpften Markt wettbewerbsfähig zu bleiben und Marktanteile zu sichern.
Ein wesentlicher Vorteil der chinesischen Elektrofahrzeugindustrie sind die vergleichsweise niedrigen Produktionskosten. Chinesische Hersteller profitieren von subventionierten Rohstoffen, erschwinglichem Bauland und günstigen Arbeitskräften. Darüber hinaus ermöglicht die integrierten Lieferketten, bei der fast alle Komponenten der Fahrzeuge selbst hergestellt werden, zusätzliche Kosteneinsparungen. Insbesondere die Kosten für Batterien, die teuerste Komponente eines Elektrofahrzeugs, sind in China aufgrund langfristiger Investitionen in die Sicherung von Rohstoffen und effizienter Produktionsmethoden erheblich niedriger als in anderen Ländern.
Preisaufschlag im Ausland
Im Ausland nutzen chinesische Hersteller die Gelegenheit, deutlich höhere Preise zu verlangen. Der BYD Atto 3, ein kompaktes elektrisches Crossover-Modell, kostet in Deutschland beispielsweise 40.000 Euro, während er in China nur rund die Hälfte kostet. Diese Preisaufschläge sind weit höher als bei anderen internationalen Herstellern. Die hohen Exportpreise ermöglichen es den Herstellern, erhebliche Gewinne zu erzielen, die im heimischen Markt aufgrund des Preiskampfs schwer zu realisieren wären. Experten betonen, dass die Preisspannen für weltweit vermarktete Fahrzeuge normalerweise eng beieinander liegen. Die Preisdifferenz bei chinesischen Elektroautos im Export ist daher besonders auffällig. Ein weiterer Grund für die hohen Exportpreise ist die strategische Positionierung der Marken. Chinesische Hersteller bemühen sich, das Stigma billiger Produkte abzuschütteln und ein hochwertiges Image aufzubauen. Hohe Preise im Ausland helfen dabei, das Fahrzeug als Premiumprodukt zu positionieren und den Wiederverkaufswert hoch zu halten.
Die hohen Gewinnmargen aus dem Export verschaffen den chinesischen Herstellern auch die Flexibilität, ihre Preise zu senken, wenn dies erforderlich ist, um Marktanteile zu gewinnen. Diese strategische Preisgestaltung ermöglicht es den Unternehmen, auf unterschiedliche Marktbedingungen flexibel zu reagieren.
Internationale Expansion
Chinas Exporte von Elektrofahrzeugen haben im Jahr 2023 neue Rekorde aufgestellt. Insgesamt wurden über 5 Millionen Fahrzeuge exportiert, was einen historischen Höchststand darstellt. Der Wert dieser Exporte überstieg 90 Milliarden Euro was einem Exportwachstumsrate von 69 % entspricht. Besonders hervorzuheben ist, dass das Exportvolumen von Elektrofahrzeugen um 57 % auf rund 1,7 Millionen Einheiten anstieg, während der monetäre Wert der Exporte um 69 % wuchs. Dies verdeutlicht, dass der Wert der Exporte stärker zugenommen hat als die Stückzahl, was auf die höheren Preise für chinesische Elektroautos in ausländischen Märkten zurückzuführen ist.
Die internationale Expansion ist ein weiterer wichtiger Faktor. BYD und andere chinesische Elektroautohersteller haben ihre Präsenz in Europa und anderen Märkten ausgebaut, während sie sich aufgrund höherer Zölle und politischen Widerstands in den USA noch zurückhalten. Die Exporte von chinesischen Elektrofahrzeugen sind in den letzten Jahren stark gestiegen, und Hersteller wie BYD investieren massiv in neue Märkte. Diese Expansion ermöglicht es den Herstellern, ihre Produktion zu steigern und ihre globale Präsenz zu stärken.
Quellen: Reuters (EN), Carnewschina (EN), BBC (EN)