Chinas Markt für Ride-Hailing-Dienste hat in den vergangenen Jahren ein beachtliches Wachstum verzeichnet. Laut einer Studie der amerikanischen Branchenanalysten Frost & Sullivan aus dem Jahr 2023 erreichte das Marktvolumen des Shared-Mobility-Sektors in China über 36,7 Milliarden Euro. Die fünf größten Ride-Hailing-Plattformen halten mehr als 90 Prozent des Marktanteils. Bemerkenswert ist, dass etwa 63 Prozent der in der Shared Mobility eingesetzten Fahrzeuge nicht mit Benzin fahren (englisch: New Energy Vehicles, NEVs), was den schnellen Übergang zu umweltfreundlicher Mobilität in China unterstreicht.

DiDi: Marktführer mit globalen Ambitionen
DiDi ist der führende Anbieter von Mobilitätstechnologien in China und dominiert den Markt für Ride-Hailing-Dienste. Das Unternehmen bietet eine breite Palette app-basierter Dienstleistungen an, darunter Ride-Hailing, Chauffeurdienste, Essenslieferungen, innerstädtischen Gütertransport und Finanzdienstleistungen. DiDi ist in 14 Ländern außerhalb Chinas tätig, darunter zehn in Lateinamerika, zwei in Ozeanien (Australien und Neuseeland), eines in Afrika (Ägypten) und eines in Ostasien (Japan). Im Jahr 2023 erreichte der Umsatz von DiDi 25 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 75,5 Prozent entspricht.

Neben seinem Kerngeschäft in China engagiert sich DiDi auch stark in internationalen Märkten und entwickelt seine Plattform weiter. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete die Plattform Transaktionen im Wert von 24,5 Milliarden Euro, davon 18,8 Milliarden Euro aus dem chinesischen Markt und 5,7 Milliarden Euro aus internationalen Märkten. DiDi ist auch in der Entwicklung autonomer Fahrtechnologien aktiv. Zusammen mit dem Partner Aion plant das Unternehmen, 2025 das erste kommerzielle Level-4-Autonom-Fahrzeug auf den chinesischen Markt zu bringen.

Uber’s Rückzug aus China
Uber begann 2014 mit der Expansion in China, einem der weltweit größten Märkte für Ride-Hailing-Dienste. Das Unternehmen investierte Milliarden Dollar, um gegen starke inländische Konkurrenten wie DiDi  anzutreten. Trotz aggressiver Investitionen und einer Vielzahl von Maßnahmen zur Marktpenetration war Uber nicht in der Lage, den Markt zu dominieren. Im Jahr 2016 verlor das Unternehmen mehrere Milliarden US-Dollar in China und sah sich mit zahlreichen regulatorischen Herausforderungen konfrontiert. Schließlich entschied sich Uber, seine chinesischen Aktivitäten an den ehemaligen Rivalen DiDi zu verkaufen, was zu einer Fusion führte, bei der Uber eine Minderheitsbeteiligung an DiDi erhielt. Dieser Schritt wurde als strategischer Rückzug aus einem zunehmend schwierigen Markt angesehen, der stark durch staatliche Regulierung und lokale Wettbewerber beeinflusst wurde. Trotz der Rückschläge in China konnte Uber durch die Fusion langfristig von der Beteiligung an DiDi profitieren und sich auf andere internationale Märkte konzentrieren.​

Andere Wichtige Akteure: T3 Chuxing, CaoCao und Shou Qi Yue Che
Neben DiDi gibt es mehrere weitere bedeutende Akteure im chinesischen Ride-Hailing-Markt. T3 Chuxing, ein Joint Venture zwischen den Automobilherstellern FAW, Dongfeng und Chang’an sowie IT-Unternehmen wie Tencent und Alibaba, erreichte im Jahr 2023 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro, ein Marktanteil von 6,2 Prozent. CaoCao Chuxing, eine Tochtergesellschaft des Autobauers Geely, ist der drittgrößte Anbieter, mit einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 und einem Marktanteil von 4,79 Prozent. Shou Qi Yue Che, ein weiterer bedeutender Anbieter, erreichte 2023 einen Transaktionswert von 0,7 Milliarden Euro.

Der chinesische Markt für Ride-Hailing wird zunehmend von neuen Energie- und umweltfreundlichen Fahrzeugen dominiert, wobei Unternehmen wie DiDi und ihre Wettbewerber neue Technologien und Partnerschaften nutzen, um ihre Positionen zu stärken und ihre Reichweite zu erweitern.

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