Berlin, 22.03.2024
Sehr geehrte Frau Kluckert,
erlauben Sie mir bitte, in der Angelegenheit “Kleiner Fachkundenachweis” für Fahrpersonal des Gelegenheitsverkehrs an Sie heranzutreten.
In der Branche des Gelegenheitsverkehrs ist weiterhin die Sorge groß, dass durch eine Einführung des kleinen Fachkundenachweises durch das BMDV die Personalnot massiv verschärft werden würde. Diese Sorge wurde zuletzt auf der Verbandstagung des Limousinen Verbands BCMD in Dresden deutlich. Dort wurde Bilanz gezogen nach zweieinhalb bzw. über fünf Jahren Wegfall der Ortskundeprüfung für Taxi- bzw. Mietwagenfahrer. Alle Anwesenden waren sich einig:
- Es hat seitdem keinerlei negativen Entwicklungen für Kundinnen und Kunden gegeben. Das Serviceniveau ist konstant geblieben, Schulung des Personals findet innerhalb der Betriebe statt. Zugeschnitten auf die jeweiligen betrieblichen Anforderungen z.B. Einarbeitung im Krankenfahrbereich muss “learning-by-doing” in den Betrieben passieren.
- Der Fachkräftebedarf ist weiterhin hoch, eine Entspannung der Personalsituation ist nicht in Sicht und würde durch die kleine Fachkunde massiv verschärft werden.
- Die Branche ist höchst integrativ, aus gesamt gesellschaftlichem Interesse darf eine kleine Fachkunde nicht zum Integrationshemmnis werden.
- Die kleine Fachkunde wäre ein weiteres unnötiges bürokratisches Hemmnis, das die Branche unter Druck setzt und in der aktuellen wichtigen politischen Debatte um Bürokratieabbau ein völlig falsches Signal setzen würde.
Wir sehen daher aktuell keinen Bedarf für die kleine Fachkunde und plädieren dafür, diese weiterhin auszusetzen.
Gerne sind wir für eine persönliche Diskussion zu diesem Thema bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Mohnke
Sprecher #wirfahren – Initiative Mietwagen-Services