Die Kooperation zwischen Deutschland und China im Bereich der Elektroauto-Batterien gewinnt zunehmend an Bedeutung. Deutschland, als eine der führenden Automobilnationen, und China, als weltgrößter Markt für Elektrofahrzeuge (EVs), haben erkannt, dass eine Zusammenarbeit vorteilhaft ist, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. 

Chinesische Dominanz

Chinesische Unternehmen dominieren den weltweiten Markt für EV-Batterien. Marktführer wie CATL verfügen über einen Anteil von fast 40 Prozent am globalen Absatz. Diese Dominanz resultiert aus frühzeitigen Investitionen in die Forschung und Entwicklung sowie einer starken staatlichen Förderung. Deutsche Hersteller hingegen hinken bei der Eigenproduktion hinterher. Um den Anschluss nicht zu verlieren, setzen sie auf Kooperationen mit chinesischen Batterieproduzenten.

Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen BMW und CATL. Der deutsche Automobilhersteller sichert sich so Batteriezellen für kommende Modelle. Auch Volkswagen setzt auf CATL, um die Versorgung seiner Elektrofahrzeuge zu gewährleisten. Neben CATL arbeitet Volkswagen mit SAIC zusammen, einem weiteren chinesischen Hersteller. Diese Partnerschaft wurde kürzlich bis 2040 verlängert, um die Entwicklung neuer Modelle voranzutreiben. Insgesamt zeigt sich, dass deutsche Autobauer auf den technologischen Vorsprung und die Produktionskapazitäten der Chinesen angewiesen sind.

Northvolt und europäische Herausforderungen

Neben den deutsch-chinesischen Kooperationen gibt es auch europäische Initiativen zur Stärkung der Batterieproduktion. Ein prominentes Beispiel ist Northvolt, ein schwedisches Unternehmen, das als europäische Antwort auf die asiatische Dominanz im Batteriemarkt galt. Northvolt erhielt Investitionen von deutschen Herstellern wie Volkswagen und BMW, die sich eine unabhängige Versorgung mit Batterien erhofften. Dennoch geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Finanzielle Probleme, Produktionsverzögerungen und Managementkrisen führten schließlich dazu, dass Northvolt im November 2024 Insolvenz anmelden musste. In dieser kritischen Phase prüft Northvolt mögliche Kooperationen mit CATL. Sollte es dazu kommen, könnte dies die Abhängigkeit europäischer Unternehmen von chinesischen Herstellern weiter verstärken. Gleichzeitig zeigt der Fall Northvolt, wie schwer es Europa fällt, im Batteriemarkt eigenständig Fuß zu fassen. Während China eine klare Strategie zur Unterstützung seiner Batterieindustrie verfolgt, fehlt es in Europa noch an vergleichbarer Entschlossenheit. Deutsche Hersteller können von der technologischen Expertise und den Produktionskapazitäten chinesischer Unternehmen profitieren. Dies ermöglicht ihnen, leistungsfähigere Elektrofahrzeuge zu entwickeln und auf dem größten EV-Markt weiterhin viele Autos zu verkaufen. Deutsche Automobilhersteller intensivieren ihre Kooperationen mit chinesischen Unternehmen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem asiatischen Markt zu stärken. BMW und Mercedes arbeiten bereits seit Längerem im Rahmen von Joint Ventures mit chinesischen Automobilherstellern zusammen. Marken wie Mini und Smart profitieren von diesen Partnerschaften, stehen jedoch ebenfalls unter dem Druck der jüngsten EU-Strafzölle. Volkswagen hat sich jüngst mit dem chinesischen Hersteller Xpeng verbündet, der mit seinen innovativen Modellen auch in Deutschland Aufmerksamkeit erregt. Diese Kooperation zielt darauf ab, die Produktionskosten erheblich zu senken und gleichzeitig neue Impulse in der Modellpalette zu setzen. Gleichzeitig verstärkt Audi seine Zusammenarbeit mit SAIC, um speziell für den chinesischen Markt zugeschnittene Elektrofahrzeuge zu entwickeln – möglicherweise sogar ohne das klassische Audi-Logo mit den vier Ringen.

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