Bosch und CARIAD, die Softwaretochter von Volkswagen, arbeiten zusammen, um automatisierte Fahrfunktionen für den Massenmarkt zu entwickeln. Der „Driving Pilot“ von Bosch soll hochautomatisiertes Fahren in verschiedene Fahrzeugmodelle bringen. Ziel ist es, die Technologien bezahlbar zu machen und sowohl in Einstiegs- als auch in Premiummodellen zu integrieren.

Bosch und CARIAD: Deutsche Antwort auf Waymo und Co?
Der Markt für Automobilsoftware für Pkw wächst und wird laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey bis 2030 voraussichtlich ein Volumen von 480 Milliarden Euro erreichen. Bosch, einer der führenden Anbieter von Automobiltechnologien möchte sich als Pionier beim autonomen Fahren etablieren. Der „Driving Pilot“ zielt darauf ab, hochautomatisiertes Fahren Realität werden zu lassen.

Die deutschen Traditionsunternehmen Bosch und die VW-Softwaretochter CARIAD haben sich zusammengetan, um ein leistungsfähiges Assistenzsystem zu entwickeln, das bald auch in preisgünstigen Autos zum Einsatz kommen soll. CARIAD, gegründet 2020, bündelt die Software-Kompetenzen des Volkswagen-Konzerns und entwickelt eine  Softwareplattform für alle Marken des Riesen-Konzerns. Ziel ist es, automatisierte Fahrfunktionen in den Massenmarkt zu bringen, vom Einstiegsmodell bis zum Premiummodell.

Dr. Markus Heyn, Chef der Automobilsparte von Bosch, betonte gegenüpber der FAZ, dass die automatisierten Fahrfunktionen sowohl für Einstiegsmodelle als auch für Premiummodelle zugänglich und bezahlbar sein müssen.

Der Driving Pilot: Technologische Fortschritte und Visionen
Bosch, traditionell ein Hardware-Spezialist, erweitert sein Angebot um fortschrittliche Softwarelösungen. Der „Driving Pilot“ umfasst wesentliche Komponenten wie Bildwahrnehmung, Datenfusion und Schwarmdienste, die alle durch ein umfassendes Software-Werkzeugset und Middleware unterstützt werden. Diese Middleware gewährleistet die nahtlose Kommunikation zwischen Hardware und Software. Das System ist darauf ausgelegt, mit fünf Kameras und sechs Radarsensoren zu arbeiten, um eine präzise und sichere Fahrzeugsteuerung zu gewährleisten.

Der „Driving Pilot“ von Bosch strebt nach Level-3-Automatisierung, bei der der Fahrer das Lenkrad vollständig loslassen kann, während die KI die Kontrolle übernimmt. Die Kosten sind derzeit aufgrund von Sicherheitsbackups noch hoch. Dennoch arbeitet Bosch kontinuierlich daran, diese Systeme durch schrittweise Verbesserungen und Optimierungen kosteneffizienter zu machen.

Die verschiedenen Level der Automatisierung

  • Level 0: Keine Automatisierung, der Fahrer hat die vollständige Kontrolle.
  • Level 1: Unterstützung bei entweder Lenkung oder Beschleunigung/Bremsen (z.B. Tempomat).
  • Level 2: Unterstützung bei Lenkung und Beschleunigung/Bremsen gleichzeitig; der Fahrer muss jederzeit eingreifen können (z.B. Spurhalteassistent).
  • Level 3: Fahrzeug kann in bestimmten Situationen komplett die Kontrolle übernehmen, der Fahrer muss bereit sein die Kontrolle zu übernehmen.
  • Level 4: Fahrzeug kann in festgelegten Szenarien ohne menschliche Intervention fahren.
  • Level 5: Volle Automatisierung, das Fahrzeug kann in allen Situationen ohne menschliche Intervention fahren.

Mehr zur Partnerschaft zwischen Bosch und VW: us.bosch-press.com