Die globalen Batteriehersteller für Elektrofahrzeuge (EVs) kommen fast alle aus Asien. Eine Ende Oktober veröffentlichte Studie zum EV-Batteriemarkt von den Branchenanalysten Fortune Business Insights schätzt den Markt auf rund 54 Milliarden Euro und geht davon aus, dass dieser bis 2032 auf 112 Milliarden Euro anwachsen wird, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 6,4%.
Chinesen dominieren den EV-Batteriemarkt
Besonders China, Südkorea und Japan spielen eine herausragende Rolle in der Produktion und dem Export von Batterien für Elektrofahrzeuge. Chinesische Hersteller wie CATL und BYD sowie südkoreanische Unternehmen wie LG Energy Solution und Samsung zählen zu den führenden Akteuren in dieser Branche. Diese Hersteller produzieren einen Großteil der weltweit genutzten EV-Batterien und decken die Nachfrage internationaler Automobilhersteller wie Tesla, Volkswagen und BMW.
Der größte Akteur auf dem Markt ist CATL (Contemporary Amperex Technology Co. Limited) mit einem globalen Marktanteil von 34%. In weniger als einem Jahrzehnt hat sich CATL zum weltweit führenden Batteriehersteller entwickelt und beliefert eine Vielzahl an Fahrzeugherstellern, darunter auch die Amerikaner von Tesla. Zu den Erfolgsfaktoren von CATL gehören innovative Lithium-Ionen-Batterien und eine starke Marktpräsenz in China, das Land mit der höchste Anzahl an Elektrofahrzeugen weltweit.
Auf dem zweiten Platz folgt BYD, ein weiteres chinesisches Unternhemen, das einen Marktanteil von 16% hält. Ursprünglich hauptsächlich für den eigenen Bedarf produziert, beliefert BYD mittlerweile auch ausländische Hersteller und wächst rapide. Besonders hervorzuheben sind die „Blade“-Batterien von BYD, die durch ein flaches Design punkten können.
LG Energy Solution aus Südkorea rangiert mit einem Marktanteil von 15 % auf dem dritten Platz. Das Unternehmen kooperiert eng mit General Motors und hat die „Ultium“-Plattform für Batterien entwickelt, die in mehreren Fahrzeugtypen verwendet werden kann. Die Flexibilität macht LG Energy Solution zu einem bedeutenden Partner für internationale Automobilhersteller.
Panasonic aus Japan ist ebenfalls ein bedeutender Akteur im globalen Batteriemarkt, allerdings sank der Marktanteil des Unternehmens zuletzt auf 8%. Panasonic, das hauptsächlich für Tesla produziert, steht im Wettbewerb mit anderen Herstellern und hat begonnen, seine Kunden zu diversifizieren. In den USA baut Panasonic neue Produktionskapazitäten auf, um die Nachfrage der nordamerikanischen Elektroautoindustrie zu decken.
Weitere südkoreanische Hersteller wie SK On und Samsung SDI sind ebenfalls wichtige Akteure. Beide halten Marktanteile von etwa 6 % beziehungsweise 5 % und setzen auf fortschrittliche Batterietechnologien, um eine höhere Energiedichte und längere Lebensdauer zu erreichen. Samsung SDI investiert stark in die Entwicklung von Feststoffbatterien, die in der Zukunft die Effizienz und Sicherheit weiter steigern könnten.
Europäische Hersteller wollen aufholen
Trotz der Dominanz asiatischer Hersteller gibt es auch in Europa Bemühungen, den Batteriemarkt zu erschließen und unabhängiger von asiatischen Lieferanten zu werden. Die europäischen Hersteller fokussieren sich zunehmend auf den Aufbau eigener Produktionskapazitäten, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und geopolitische Risiken in der Lieferkette zu minimieren.
Ein prominenter Akteur in Europa ist Volkswagen. Volkswagen hat 2022 das Unternehmen PowerCo gegründet, das sich auf die Herstellung von EV-Batterien konzentriert. Mit der Errichtung einer Gigafactory in Salzgitter und weiteren geplanten Werken in Europa will Volkswagen bis 2030 eine führende Rolle in der europäischen Batteriewirtschaft einnehmen. PowerCo zielt darauf ab, die Kosten für Batterien zu senken und eine konstante Versorgung für die eigene Fahrzeugproduktion zu gewährleisten. Jedoch gibt es aufgrund der finanziellen Probleme der Wolfsburger Fragezeichen, ob die Pläne umsetzbar sind.
Durch eine Kooperation mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt strebt BMW die Entwicklung nachhaltiger, leistungsstarker Batterien an. Northvolt, das in Schweden und Deutschland Produktionsstätten betreibt, setzt auf umweltfreundliche Herstellungsverfahren und eine niedrige CO₂-Bilanz.
Ein weiteres europäisches Projekt ist die Automotive Cells Company (ACC), ein Konsortium, das von Stellantis, TotalEnergies und Mercedes-Benz gegründet wurde. ACC plant, mehrere Gigafactories in Europa zu errichten, um die Nachfrage europäischer Automobilhersteller zu bedienen und eine wettbewerbsfähige Batterielieferkette in Europa zu schaffen.
Nicht zuletzt spielt auch der deutsche Batteriehersteller Varta eine Rolle in der EV-Batteriebranche. Varta hat sich vor allem auf Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert und investiert kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um die Energiedichte und Lebensdauer seiner Batterien zu verbessern. Besonders für Spezialanwendungen und Hochleistungsbatterien wird Varta in der europäischen Batterieindustrie immer wichtiger. Seit hundert Jahren sind die Baden-Württemberger aus Ellwangen von Varta in der Batterieforschung aktiv. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob sie mit der asiatischen Konkurrenz im einundzwanzigsten Jahrhundert mithalten können
Die ganze Studie von Fortune Business Insights hier lesen.